Wie die Welt den Frühling feiert - von der Antike bis heute
Seit Menschengedenken bringt der Frühling die Wiedergeburt der Natur mit sich. Die Blumen blühen, die Sonne erwärmt die Luft und die Tiere erwachen aus ihrem Winterschlaf. Der Zeitpunkt, an dem die Landschaft vom Winter in den Frühling übergeht, wird Äquinoktium genannt, abgeleitet von dem lateinischen Wort aequinoctium, was so viel wie gleiche Nacht bedeutet. Zum Zeitpunkt der Frühjahrstagundnachtgleiche (20. März 2025) sind Tag und Nacht gleich lang, die Sonne geht genau im Osten auf und genau im Westen unter. Die alten Ägypter feierten die Ankunft des Frühlings, weil sie mit der Überschwemmung des Nils zusammenfiel, und sie verbanden sie mit der Figur des Osiris, dem Gott der Wiedergeburt und der Fruchtbarkeit. Auch die alten Griechen feierten den Frühling: Sie verbanden ihn mit dem antiken Mythos von der Rückkehr der Persephone, der Tochter der Demeter, die gezwungen war, die Hälfte des Jahres in der Unterwelt und die andere Hälfte auf der Erde zu verbringen. Die Römer feierten die Ankunft des Frühlings mit Riten, die sie „floralia“ nannten. Dabei handelte es sich um Feste, die der Blütengöttin Flora gewidmet waren und bei denen getanzt, gespielt und Aufführungen besucht wurden. Moderne Feste haben auch uralte Traditionen. In Schottland und Irland wurde Beltane gefeiert, ein keltischer Ritus, bei dem die Druiden ein Lagerfeuer entzündeten, indem sie Rinder hindurchführten. Dieses Ritual ist in einigen abgelegenen Orten noch erhalten. In Zentralasien und im Iran wird das Frühjahrsneujahr nach dem persischen Kalender, dem Nowruz, gefeiert. Die Menschen und Familien feiern mit Aufführungen, Kostümen und Festessen, um das neue Jahr zu begrüßen. In Japan warten die Menschen auf Sakura, die Blüte der Kirschbäume, die traditionell den Frühling einläutet. Die Menschen versammeln sich zu Hanami, dem poetischen Brauch, die blühenden Bäume bei einem Picknick im Freien zu bewundern. In Indien und Nepal wird in der letzten Vollmondnacht im März das Holi, das Fest der Farben, gefeiert. Während der Feierlichkeiten werfen die Menschen farbige Pulver, während sie tanzen und singen - eine wahre Explosion des Lebens. In Thailand wird Mitte April Songkran gefeiert, ein Fest des Frühlings, bei dem das Wasser die Hauptrolle spielt. Als Segen werden Menschen, Statuen und Tiere in den Straßen buchstäblich mit Wasser begossen, ein heiliger und lustiger Moment.
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