Netanjahu fordert Gericht auf, Korruptionsprozess zu verschieben
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat ein Gericht um eine Verschiebung seiner bevorstehenden Aussage in seinem laufenden Korruptionsprozess gebeten. Der Antrag folgt auf die Forderung von Präsident Donald Trump, ihn zu begnadigen, der den Prozess als „Hexenjagd“ gegen den umstrittenen israelischen Regierungschef bezeichnete. Der israelische Staatschef steht in drei Fällen vor Gericht, unter anderem wegen der Annahme von Luxusgeschenken als Gegenleistung für politische Gefälligkeiten und wegen des Versuchs, sich eine günstigere Berichterstattung in zwei israelischen Medien zu sichern. Der Prozess, der im Mai 2020 begann, wurde mehrfach verschoben, wobei Netanjahu jegliches Fehlverhalten abstreitet. „Das Gericht wird höflich gebeten, die Anhörungen, in denen der Ministerpräsident in den kommenden zwei Wochen aussagen sollte, abzusagen“, heißt es in der Klageschrift. Netanyahu begründet die Verschiebung seiner Aussage mit „regionalen und globalen Entwicklungen“, die seine „Zeit und Energie“ beanspruchen. Trump, der Netanjahu als „großen Helden“ bezeichnete, forderte auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, dass sein Prozess „SOFORT ABGESAGT“ werden solle. Als Reaktion auf Trumps Appell warnte Israels Oppositionsführer Yair Lapid vor dessen Einmischung und sagte, er solle sich nicht „in einen Gerichtsprozess in einem unabhängigen Land einmischen“. Netanjahu, der dienstälteste Ministerpräsident, trat sein Amt 1996 im Alter von 46 Jahren an und blieb bis 1999 im Amt. 2009 kehrte er für eine zweite Amtszeit bis 2021 zurück und trat 2022 seine dritte Amtszeit an.
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