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Senioren-Union fordert mehr Unterstützung für pflegende Angehörige: Jeder Fünfte von Altersarmut bedroht

Christian Graggaber, Gesundheitsexperte und Geschäftsführer von ProSenio, äußert sich besorgt über die prekäre finanzielle Lage vieler pflegender Angehöriger in Deutschland. „Etwa 20 Prozent der pflegenden Angehörigen sind akut von Altersarmut bedroht“, warnt Graggaber auf Nachfrage. Der Grund: Viele von ihnen könnten nicht mehr in Vollzeit arbeiten, da sie sich um ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder kümmern müssten. Dies führe zu einem drastischen Einkommensverlust und erhöhe das Risiko, in die Armut abzurutschen. Durch die reduzierten Arbeitsstunden sinken auch die Rentenbeiträge, was langfristig zu Altersarmut führen könne. „Wenn man weniger Rentenbeiträge zahlt, bekommt man später auch weniger Rente“, so Graggaber. Ein Teufelskreis, der dringend durchbrochen werden müsse. Um diese Situation zu verbessern, fordert Graggaber von der neuen Bundesregierung flexible Arbeitszeitmodelle, die es pflegenden Angehörigen ermöglichen, zwischen Beruf und Pflege zu wechseln, ohne finanzielle Einbußen befürchten zu müssen. „Wir müssen das Fundament der Pflege, also die pflegenden Angehörigen, entlasten“, macht er deutlich. Ziel müsse es sein, die Angst vor den finanziellen Konsequenzen der Pflege zu nehmen und sicherzustellen, dass niemand durch die Übernahme von Pflegeverantwortung in die Armut gerate, macht der Pflegeexperte deutlich. Graggabers Appell an die Bundespolitik unterstreicht die Dringlichkeit, die Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige zu verbessern, um sowohl ihre aktuelle als auch ihre zukünftige finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Unterstützung kommt von der Senioren-Union der CDU Deutschlands. „Pflegende Angehörige leisten unterbezahlte Arbeit, die das System stützt. Es ist an der Zeit, ihnen endlich eine Stimme und finanzielle Sicherheit zu geben“, macht Helge Benda deutlich, kommissarischer Bundesvorsitzender der Senioren-Union, auf Nachfrage vom Redaktionsnetzwerk Deutschland RND deutlich. Die Senioren-Union der CDU Deutschlands setzt sich dabei für eine Reihe von Maßnahmen ein, um pflegende Angehörige zu entlasten. Steuerliche Erleichterungen stehen dabei im Vordergrund. Pflegende Angehörige sollen steuerlich entlastet werden, um ihre finanzielle Belastung zu verringern. Zudem wird ein Rentenausgleich gefordert: Wer aufgrund von Pflegearbeit seine Erwerbsarbeit reduziert, soll nicht auch noch mit niedrigeren Renten bestraft werden. Das derzeitige Pflegegeld von bis zu 947 Euro pro Monat reicht nach Ansicht der Senioren-Union nicht aus, um die Kosten zu decken, und sollte daher erhöht werden. Der Zugang zu Pflegehilfsmitteln wie Hygieneartikeln soll erleichtert und ausgebaut werden, um die tägliche Pflegearbeit zu unterstützen. Flexible Arbeitszeitmodelle, die von Arbeitgebern angeboten werden sollten, könnten es pflegenden Angehörigen ermöglichen, Beruf und Pflege besser zu vereinbaren. Schließlich wird ein Bürokratieabbau gefordert: Der Antrag auf den Pflegegrad muss vereinfacht werden, um den Zugang zu notwendigen Leistungen zu erleichtern. Die Forderungen der Senioren-Union und die Warnungen von Experten wie Christian Graggaber unterstreichen die Notwendigkeit, die Situation pflegender Angehöriger in Deutschland zu verbessern. Ohne eine umfassende Unterstützung und Entlastung dieser Gruppe droht nicht nur die finanzielle Sicherheit der Pflegenden, sondern auch die Stabilität des gesamten Pflegesystems gefährdet zu werden. Die Politik steht in der Verantwortung, hier zeitnah und wirksam zu handeln, sind sich Betroffene einig.

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