Initiative für mehr Teilhabe: Mannheim ist jetzt eine „Assistenzhundfreundliche Kommune“
Für Daniel Knoch und seinen Blindenführhund Bell gehört der gemeinsame Weg durch das Rathaus zum Berufsalltag. Assistenzhunde-Teams sind in Verwaltungen und Behörden in Deutschland keine Ausnahme. Sie arbeiten dort, wo ihre Halterinnen und Halter beruflich oder privat Termine wahrnehmen. Die Stadt Mannheim beteiligt sich inzwischen an der Initiative "Assistenzhundfreundliche Kommune". An mehreren städtischen Einrichtungen befinden sich Sticker mit dem Hinweis „Assistenzhund willkommen“. Der Sachzweck ist informativ: Assistenzhunde sind bereits gesetzlich zugangsberechtigt – unabhängig von dieser Markierung. In Deutschland regelt das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) den Zutritt von Assistenzhunden zu öffentlich zugänglichen Orten. Der Grundsatz lautet: Assistenzhunde dürfen sich überall dort aufhalten, wo Menschen in Straßenkleidung und Schuhen eintreten dürfen. Der Hinweis-Sticker schafft keine zusätzlichen Rechte, sondern soll Aufmerksamkeit erzeugen und Wissen vermitteln. Assistenzhunde unterstützen nicht nur blinde oder sehbehinderte Menschen. Zu den verbreiteten Einsatzfeldern gehören unter anderem Epilepsie-Warnung und Diabetes-Assistenz zur Erkennung von Unterzuckerungen. Organisationen wie die Pfotenpiloten und der Badische Blinden- und Sehbehindertenverband begleiten die Aufklärungskampagne in Mannheim als Kooperationspartner. Eine Assistenzhund-Plakette oder ein assistenzhund-spezifischer Ausweis gehören eigentlich dazu. Fachverbände und Assistenzhund-Organisationen weisen aber darauf hin, dass derzeit bundesweit Kapazitäten für Prüf- und Anerkennungsstellen fehlen. Aktuell hilft Pragmatismus: Ausbildungsnachweise, Schwerbehindertenausweise oder medizinische Dokumente können zur Legitimation herangezogen werden, sofern sich das Mensch-Hund-Team in den Einrichtungen ruhig und souverän verhält. Weitere Informationen zur Kampagne stellt die Assistenzhund-Initiative Pfotenpiloten bereit. Inhalte zum Thema Assistenzhund-Zugang und zu unterstützten Krankheitsbildern finden sich zudem auf der Plattform Instagram über die Accounts der Pfotenpiloten. Link: pfotenpiloten.org
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